Griechenlandreise 2024

Ja genau, ihr habt richtig gelesen 

Vor nicht allzu langer Zeit bekamen wir Post von einer uns bekannten griechischen Tierschützerin.
Die Anzahl der Hunde, um die sie sich kümmern muss, wird immer mehr, doch die Vermittlungen innerhalb Griechenlands laufen nicht. Ob wir ihr vielleicht wieder unter die Arme greifen könnten? Ihre Hunde bei uns vorstellen könnten, damit sie vielleicht in Deutschland ihr Glück finden?
Die Lage der Hunde in Griechenland ist sehr schwierig. Zum einen dürfen die Hunde, egal wie schlecht es ihnen geht, nicht einfach eingesammelt werden und man macht sich damit strafbar. Hier bedarf es der Zustimmung der Behörde. Das hat teilweise großes Leid zur Folge.
Zum anderen werden viele Hunde auch vergiftet oder sie verhungern, wenn die Touristen-Saison vorbei ist und niemand mehr da ist und sie füttert.
So bedeutet es für manch einen Hund Glück, in einem privat geführten Shelter zu landen, bevor ihn ein schlimmeres Schicksal ereilt.
Dennoch darf man nicht vergessen, dass es kein schönes Leben ist. Es ist ein Leben hinter Gittern, ein Leben voller Entbehrungen – nicht vergleichbar mit einem deutschen Tierheim.
Besonders gefreut hat sich über die Nachricht unsere Judith. Seit ihrer Kindheit fährt ihre Familie regelmäßig nach Griechenland, weswegen ihr das Land und seine Streuner besonders am Herzen liegen.
Auch für dieses Jahr war wieder ein Urlaub nach Griechenland geplant. Und das auch noch gar nicht so weit weg von einem der betroffenen Shelter. So konnten wir gleich einen Eindruck von der Lage vor Ort gewinnen und viele Hunde persönlich kennen lernen.
Ihren Besuch dort hat Judith mal für euch zusammen gefasst:
„Auf dem Weg zum Shelter war ich ganz schön aufgeregt. Sonst sehe ich immer die Bilder und Videos, die die Kolleginnen bei ihren Besuchen in Rumänien machen. Bilder, die einem jedes Mal das Herz zerbrechen. Würde dieser Shelter hier in Griechenland genauso sein – gefüllt mit traurigen Gesichtern, die einen entweder anflehen, sie auf der Stelle mitzunehmen, oder einen vor Angst verbellen wollen?
Zu meinem Erleichtern wurden wir gleich beim Aussteigen von ein paar neugierigen Hunden fröhlich-wedelnd begrüßt. Wie in Griechenland üblich, leben auch hier einige Hunde frei auf dem Hof, wenn auch nicht wie sonst als Beschützer, sondern als freudiges Begrüßungskomitee.
Natürlich haben uns auch die Menschen begrüßt, der Shelter-Leiter und seine Tochter (als Übersetzerin) stellten sich und die ersten Hunde vor, bevor wir in Richtung der Gehege liefen.
Lange hat es nicht gedauert, bis die Hunde in den Gehegen merkten, dass sich Leute näherten, und das übliche Gebell los ging.
Als wir dann im ersten Gehege standen, verpuffte meine Aufregung aber sehr schnell.
Viele Hunde liefen gleich mit Hoffnung auf Streicheleinheiten auf uns zu, andere wuselten zwischen uns hin und her – neugierig wer denn da plötzlich stand, aber dabei doch schüchtern und vorsichtig. Wieder andere regten sich erstmal kaum, guckten uns vorerst nur aus ihren Körbchen an, bis man sie ansprach.
Als dann erstmal alle Hunde begrüßt waren, fingen wir an Fragen zu stellen. „Wie alt ist der Hund nochmal?“, „Mag er/sie auch Kinder?“, „Wie lange ist der Hund denn schon hier?“. Zu den Hunden, die uns ganz besonders ins Auge fielen, gingen wir dann auch gleich ins Gehege, um sie so gut es geht kennen zu lernen.
Mit der Zeit wurde das anfängliche Gebell immer leiser, mehr und mehr Hunde bemerkten, dass wir sie viel lieber streicheln kamen, wenn sie eben nicht bellten, und die ängstlichen Hunde zogen sich lieber zurück, als sie merkten dass sie uns nicht verbellen konnten. Auch liefen immer mehr Hunde zum Leiter und seiner Tochter, um sich auch dort eine Portion Liebe und die ein oder andere Umarmung abzuholen.
Viele Hunde, erzählte uns der Leiter, sind zwar unglaublich lieb, aber auch sehr gelangweilt im Shelter. Das beste Beispiel dafür ist wohl Malinois ‚Bruce‘, der natürlich als einer von vielen nicht die Auslastung bekommt, die er rassebedingt bräuchte.
Für andere Hunde, wie z.B. Goldie-Mix Karla, mangelt es an Zeit für Trainingseinheiten. Sie zerkaut im Haus Möbel – ein Problem, was für die Vorbesitzer keinen Besuch in der Hundeschule wert war. Und so wurde sie einfach abgegeben.
Die meisten Hunde sehnen sich so sehr nach Zuneigung und Aufmerksamkeit. Ihr Verhalten gegenüber Besuchern, das Anspringen, das Bellen, das am Zaun lang rennen, alles ist nur für die winzig kleine Chance, dass sie gesehen werden, dass sie gekuschelt und geliebt werden.
Diese Hunde werden, so gut es eben geht, versorgt. Aber sie wollen und brauchen so viel mehr!
Wie gerne würden sie ihr Leben in Gefangenschaft gegen ein Leben als geliebtes Familienmitglied eintauschen!“
In der nächsten Zeit werden wir euch hier ein paar der griechischen Hunde vorstellen, die dann natürlich – genau wie unsere Rumänen – ihre Familien suchen oder als ersten Schritt zumindest eine erfahrene Pflegestelle.
Und natürlich freuen wir uns, wenn auch sie fleißig geteilt werden.













