Rumänienreise 11/2024 – Tag 4
Maria - Sibiu Tag 4
Noch etwas aufgewühlt vom Vortag ging es morgens um 7:00 Uhr von Craiova Richtung Sibiu – 3,5 Stunden, durch die bergige Landschaft der Karpaten und entlang des „old River“.
Die Landschaft ist traumhaft und war wie Balsam für die Seele. Es fühlte sich kurz an wie Urlaub und so konnten wir Kraft für unseren Besuch im Shelter von Maria tanken.
Wir wussten nicht, was uns erwartet, da wir tatsächlich noch nicht vor Ort waren. Wir malten uns die schlimmsten Bilder aus… fast 500 Hunde sind schon eine Menge.
Mit gemischten Gefühlen befuhren wir den Weg zu Marias Shelter, der wegen dem unwegsamen Gelände für uns nicht kompl. befahrbar war. Wir ließen das Auto stehen und gingen mit Maria das letzte Stück zu Fuß. Einige freilaufende Hunde begleiteten unseren Weg.
Wir waren extrem positiv überrascht über den guten und sauberen Zustand des Shelters, denn die Anzahl der Hunde ist enorm.
Dank dem deutschen Förderverein Hope for Future e.V. der die Verwaltung des Shelters übernommen hat, war der Shelter in einem überraschend guten Zustand.
Die Ausläufe und Zwinger waren größtenteils sehr geräumig und die Hundegruppen waren bis auf kleinere Streitereien recht friedlich. Trotzdem muss immer jemand – auch Nachts- vor Ort sein um größere Beißereien abwenden zu können.
Man muss sich vor Augen führen, das diese Hunde hier zwar sicher sind, aber jeder einzelne von ihnen ein Zuhause oder wenigstens das Sprungbrett Pflegestelle braucht.
Die Anzahl an netten und einfachen Hunden ist erstaunlich groß.
Julia von Hope for Future e.V. zeigte uns 30-40 Junghunde zwischen 2 – 3 Jahren, die bereits seit Welpen alter dort sitzen und bisher noch auf ihre Familie warten.
So viele Hunde sind lieb, unkompliziert und eignen sich auch für Anfänger.
Es erschließt sich uns nicht, warum keiner von ihnen eine Anfrage hat.
Auch wenn der Shelter sich in einem verhältnismäßig guten Zustand befindet, fehlen ausreichend Gelder um den Hunden teilweise witterungsbeständige feste Unterkünfte und Unterschlüpfe zu bieten, vieles ist mit einfachen Mitteln und Materialien provisorisch gebaut.
Das bedeutet, gerade für die kleinen, kranken und sehr kurzhaarigen Hunde nicht ausreichend Schutz vor der Kälte im rumänischen Winter.
Die Zeit im Shelter verging wie im Flug, denn das Kennenlernen der Hunde in den vielen Ausläufen, die spannenden Gespräche und Erzählungen ließen uns die Zeit vergessen.
Eigentlich viel zu spät haben wir uns auf den aufregenden und mühseligen Weg nach Ploiesti begeben. 5 Stunden für 300km ließen uns nicht Gutes erahnen.
Im Stockdunkeln und bei bei 0-1C° ging es über den kurvigen und teilweise sehr engen Gebirgspass der Karpaten, auch genannt die „transilvanischen Alpen“.
Auch hier arbeiteten wir fleißig weiter, um die Zeit sinnvoll zu nutzen. Malin schrieb die Tagesberichte, Laura stellte neue Hunde online und Heidrun manövrierte unseren kleinen SUV durch die kurvigen Serpentinen.
So ging es 5 Stunden, bis wir müde und völlig erschöpft in der Unterkunft in Ploiesti ankamen und nach ein paar Keksen ins Bett fielen.